Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß "Die Stecher", feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Trotz ihres Alters beweist die KGR, dass sie keineswegs zum alten Eisen gehört oder gar träge geworden ist. Ganz im Gegenteil! Mit Ideenreichtum und immer neuem Elan präsentiert sie sich ihrem kritischen Publikum in der närrischen "Fünften Jahreszeit", immer bestrebt, den Glanzlichtern des vergangenen Jahres ein neues hinzuzufügen. Ermöglicht wird dies durch ein beständiges und freundliches Miteinander aller Aktiven. Ob auf oder hinter der Bühne, jedes Mitglied steuert seinen persönlichen, wichtigen Anteil zum Gelingen der Veranstaltungen bei. Altgediente Karnevalisten arbeiten zusammen mit jungen Nachwuchskräften und Talenten am erfolgreichen Fortbestand des Vereins und somit am Erhalt des Fastnachtsbrauchtums in Rülzheim.
Der stete Aufwärtstrend der KGR seit der Gründung 1955, was die ständig steigenden Besucherzahlen bei den Veranstaltungen bezeugen, sowie die Zahl der KGR-Mitglieder, die in diesem Jahr stolze 432 beträgt, bringt auch gleichzeitig wachsende Verantwortung und Verpflichtung für die Vorstandschaft mit sich. Die Führung der Gesellschaft ist seit 1985 in den Händen von Edi Harder. Der bei seinem Amtsantritt noch relativ junge Vereinsvorsitzende hat in den zurückliegenden 10 Jahren einen sicheren und linientreuen Führungsstil bewiesen. Er bewährte sich in Krisenzeiten, die bei allem Erfolgen leider nicht ausblieben.
So brachte 1991 der Golfkrieg und der damit verbundene Ausfall sämtlicher Veranstaltungen in dieser Kampagne die KGR in einen finanziellen Engpaß. Im gleichen Jahr aber konnte auf sportlichem Sektor die größten Erfolge der Vereinsgeschichte verzeichnet werden. Der Deutsche Meistertitel der Stechergarde, der Europameister- sowie der Titel des Deutschen Meisters für KGR-Tanzmariechen Simone Ortega und Vizemeistertitel für Sandra Gundal schrieben glanzvolle Vereinsgeschichte und entschädigten für politische Hindernisse.
Vereinsinterne Unstimmigkeiten führten 1992 nach weiteren großen Erfolgen der KGR-Tänzerinnen zur Ablösung der meisten Mitglieder der damaligen Stechergarde vom Verein. Edi Harder stellte in der außerordentlichen Generalversammlung im Oktober 92 mit Neuwahlen der gesamten Vorstandschaft die Weichen für die weitere Vereinspolitik und mit neu vereinten Kräften und einer großartigen Moral gelang es in der Kampagne 1993, sowie auch 1994 wieder 4 ausverkaufte Prunksitzungen mit einem Programm aufzustellen, das an Attraktivität nicht verloren hat.
Die entscheidende Person, bei der die Fäden einer Prunksitzung zusammenlaufen, ist der Sitzungspräsident. Seit vielen Jahren prägt Kurt Kupper als KGR-Sitzungspräsident mit seinem unnachahmlichen Stil das Bild der Gesellschaft. Mit seinem bekannt lockeren Mundwerk versteht er es, da Publikum in das närrische Geschehen mit einzubeziehen. Sein Motto: "Die Funken dürfen nicht nur von der Bühne springen und im Publikum verglühen. Die Funken müssen zurück zur Bühne, um ein Feuerwerk der guten Laune entfachen zu können." Der Anstieg von 2 auf 4 ausverkaufte Sitzungen je Kampagne seit dem Amtsantritt von Edi Harder und Kurt Kupper bestätigt, dass es Vorstand und Sitzungspräsidenten bestens gelingt, das Publikum zu motivieren und dieses Motto zu verwirklichen.
Eine Aufgabe, die nicht immer leicht ist und viel Einfühlungsvermögen und eine lange Vorbereitungsphase benötigt. Es ist ihm ein großes Anliegen jugendliche in das Programm mit einzubeziehen, jugendliche Talente in allen Bereichen zu fördern und Aufbauarbeit zu gewährleisten.
In diesem Jahr wollen wieder alle Aktiven ihr Schäflein zum Gelingen der Sitzung beitragen, um das Brauchtum Fastnacht in heimatverbundener Überlieferung zu bewahren und somit dafür Sorge zu tragen, dass die erfolgreiche Entwicklung der KGR nicht unterbrochen wird und das die KGR neue Freunde und vielleicht gar auch Talente unter den Zuschauern für sich gewinnen kann.
Aus dem Programmheft zur Saison 1995