KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

4-Tagesfahrt an den Chiemsee - Stecher on Tour

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Der alljährliche vier Tagesausflug führte die Karnevalsgesellschaft in diesem Jahr an den Chiemsee. Die reizvolle Urlaubslandschaft in Oberbayern entpuppte sich als attraktives Ziel für die Narren, denn der Bus war proppenvoll besetzt. Das Bayrische Meer wurde an Fronleichnam angesteuert und der Himmel lachte dazu, denn das Wetter war traumhaft. Bayrisch blauer Himmel schon in der Heimat bei der Abfahrt. Die Reiseroute war zwar sehr belebt, aber unsere Anfahrt war fast ohne Staus. Bei einem prächtigen Frühstück, von Wirtschaftsminister Helmut organisiert, tankten alle noch mal Kraft, bis es hieß: Die Kampenwand ist in Sicht!
Natürlich wollten viele hyperaktive Narren unmittelbar nach dem Check in das Voralpen Ambiente von oben bestaunen, aber die Vernunft siegte, der Biergarten des Hotels war von unvergleichlicher Anziehungskraft. Trotzdem setzte sich der Pioniergeist durch und die Erlebens lustigen Reisenden sondierten das Terrain.
Die interlektuelle Abteilung der KGR widmete ihre Aufmerksamkeit dem mächtigen Schloss von Hohenaschau. 700 Jahre Herrschafts Geschichte zeigte den Kulturforschern verschlossene Pforten. Es war nicht zu erkunden, wie von dieser provinziellen Residenz die Gerichtsbarkeit in München, am Herzoghof so nachhaltig mitbestimmt wurde. Die bodenständige Abteilung der Narren widmete ihre Aufmerksamkeit weit profaneren Fragen: Wo kann man sich wie versorgen, in dem Nest? Und siehe da, es ergaben sich differenzierte Möglichkeiten. Und wieder einmal wurde der Grundsatz als Ziel klar:
Berge von unten - Kirchen von außen - Kneipen von innen. Doch bei diesem herrlichen Wetter wurde die Rechnung ohne den bayowarischen Wirt gemacht, der bot nämlich im Freien, im Biergarten alles feil also "von außen".

Der nächste Tag galt ganz dem Bildungsprogramm, Herrenchiemsee hieß das Ziel. Auf dieser Insel hat der sagenumwobene Ludwig der II ein Schloß hinterlassen, das dem in Versaille nachempfunden wurde. Die königliche Domäne wurde zu Bus, zu Boot mit der Kutsche und schließlich zu Fuß erreicht. Die Prunkräume zu sehen entschädigte für die Mühen. Aber auch hier schien der bewirtschaftete Garten dem Schloß den Rang abzulaufen. Und wieder bewahrheitete sich: Kultur kann sich nur mit versorgtem Magen entfalten. Der Abend war dem Hochleistungssport gewidmet, Kegeln war angesagt. Zwei Mannschaften wurden gebildet, die sich den ganzen Abend über spannende Kämpfe lieferten. Da ein Kartenspiel zur Mannschaftseinteilung gebraucht wurde,kämpften stetig die Roten gegen die Schwarzen. Und wie es das Schicksal so will, war die eine Mannschaft zwar eindeutig besser, jedoch konnte sie fast nie gewinnen. Wer war jetzt wirklich besser? Tatsache war, Josef Wolff wurde Kegelkönig, Ursula Heiter avancierte von der Exprinzessin zur "First Lady of Bowl" und Manfred Wolff wurde erfolgreichster Nachwuchskegler.

Der nächste Tag hatte nicht nur die Fußball WM als Highlight zu bieten sondern zuerst galt es die Kampenwand mit 1669 Metern zu überwinden. Natürlich ging eine Riesengruppe zu Fuß hoch und nur ein geringer Teil benutzte die Seilbahn. Bei diesem schönen Ausblick am Gipfelkreuz bereute niemand den mühevollen Weg genommen zu haben.
Am Gipfelkreuz Der Weg bergab hatte so seine Tücken, so dass sogar durchtrainierte Wanderer Probleme mit den Muskeln hatten. Der Abend war wieder ganz dem Kulturellen treiben der Einheimischen gewidmet. Wobei wieder zwei Gruppen nach belieben sich ein Programm suchten. Während die einen dem alpenländischen Gaudi frönten, besuchte eine Alternativgruppe ein Spezialprogramm mit Rock-Folk Blues Specials von Indianern aus Wisconcin vorgetragen. Mitch Walking Elch begeisterte die einen, Schuh plattler und Peitschenknaller die anderen.
Morgens zur Heimfahrt war wieder alles vereint. Die Kirche und das Kloster von Andechs waren das letzte gemeinsame Ziel des Ausflugs. Kaum jemand fand Interesse an den Haxen Weißwürsten und Bratendüften. Vielmehr wurde der Baustil und die Andacht der barocken Kirche geschätzt. Die einzige Verspätung der ganzen Reise hatten dann auch übereifrige Pilger, die bestimmt einen Rosenkranz zuviel beteten und dadurch den Abfahrtstermin vergeistigt vergaßen. Alles in allem war die Fahrt an den Chiemsee ein besonderes Erlebnis, nicht weil alles ganz besonders war, vielmehr war alles ganz normal, und dies war die Besondernheit. Dank an all die, die mit halfen diesen Ausflug zu dem werden zu lassen was er war: Einfach toll.