Traditionell am Faschingsdienstag hatten die Rülzheimer Narren ihr Kehraus gestaltet. In der voll besetzten Narrenburg war es zuerst an Beiratsmitglied, Günter Seither, die leicht gestressten Fasenachter mit der "Pluggastlichkeit" von der kulinarischen Seite zu verwöhnen.
Es hatte den Anschein, als ob die Strapazen der letzten Tage die Narren nicht mehr zum feiern kommen lassen würde. Aber weit gefehlt. Nach leichten Anfangsschwierigkeiten gelang es dennoch eine karnevalistische Hochstimmung zu erzeugen. Dies war vor allem das Verdienst der beiden Musikern Norbert Kerner, selbst ein alter KGR Aktiver und Alois Kühlwein zauberten eine alles erpackende Atmosphäre.
Was zuerst wie eine Trauerfeier begann erlebte auf einmal eine brodelnde Stimmung, die selbst den letzten vom Stuhle riß. Ein absoluter Knüller war die Büttenrede der beiden erfahrenen Rednerinnen Ursula Wolff und Yvonne Tüllmann. Sie hatten sich eine ältere Rede unseres verstorbenen Ehrenmitglieds Charly Pfeifer ausgesucht. Mit einem exzellenten Vortrag gelang es den beiden immer und immer wieder die Zuhörer zu begeistertem Beifall und tosenden Ovationen zu veranlassen.
Der 1. Vorsitzende Edi Harder, dankte den Beiden für ihren Vortrag über den ersten Schultag und bemerkte dabei, daß ein Memorial nicht gelungener und positiver sein kann. Den ständigen Zugaberufen konnten die bis aufs Letzte verausgabten Akteure leider nichts hinzufügen.
Das Prinzenpaar Ursula und Werner konnten ihren Untertanen noch einmal zeigen in welch toller Kondition sie waren, da sie schon eine Veranstaltung bei den Volksläufen hinter sich hatten.
Zu vorgerückter Stunde traten zwei Bänkelsänger auf, die die Geschehnisse der vergangenen Kampagne kritisch besangen. An übermäßiger Musikalität litten die beiden nicht, aber mit der einen und anderen selbstkritischen Strophe gelang es ihnen die interessierten Zuhörer zu spontanem Applaus zu veranlassen. Es wäre sicher wünschenswert, diesen Gedanken aufzunehmen und mit Lokalthemen den Sitzungen Ortsbezogenheit zu geben. Schon einmal geübt als Sangesbruder war es genau um Mitternacht an Manfred Leingang noch einmal sein sängerisches Talent zu präsentieren. Als närrischer Hohepriester leitete er das Ende der Kampagne ein.
Begleitet von den Kupperbrothers und untermalt vom Einmannorchester Michael Wolff, wurde der Trauerzug ins Freie angetreten. Die fleißigen Hände von Werner Heise hatten eine Puppe entstehen lassen, die die verflossene Fasenacht personifizieren sollte. Unter dem Wehgeschrei der Aktiven und ganz besonders von dem sympathischen Prinzenpaar, verabschiedete der Hohepriester die Rilzemer Fasenacht. Seine Bittgebete drückten aus, dass die Kampagne eine gelungene war und doch möglichst wieder die geliebte Fasenacht bald zurück komme solle.