KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Berlinfahrt, aus der Sicht der Garde

Nach der 1. Teilnahme 1987 in Stuttgart bei der Deutschen Meisterschaft Im Gardetanz mit dem olympischen Gedanken "Dabei sein Ist alles", spornte uns der Vorstand der KGR, Edi Harder an, 1988 bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin dabei zu sein. Diese weise Prophezeiung sollte sich alsbald in Düren bewahrheiten. Dort ertanzten wir uns zum 2. Mal die Qualifikation zu einer Deutschen Meisterschaft im Gardetanz. Mit den Veranstaltungen während der närrischen Kampagne häuften sich die Verletzungen der Gardemädchen. Nichtsdestotrotz fehlte es uns nicht an Kampfgeist, um nach Aschermittwoch unser Trainingspensum auf 3 x 2 Std. die Woche zu steigern. Die Zeit verging Immer schneller, die Anforderungen wurden immer höher, der Drill unserer Trainerin Karin Milli immer härter, sogar die Bettruhe für Berlin wurde uns vorgeschrieben. Prognosen über die Platzierung wurden bereits im Training geäußert. Man sprach sogar vom 10. Platz, was für alle schon ein großer Erfolg gewesen wäre. Nun ja, das Ergebnis werdet Ihr noch erfahren. Endlich war es soweit! Die Koffer waren gepackt.

Samstag, 12. März 1988

01.00 Uhr Abfahrt mit 2 Bussen (1 Gardebus, 1 Fanbus). Schon nach Lingenfeld knallten die Korken, was andere nicht am schlafen hinderte. Erstes gemeinsames Frühstück bei Salzgitter mit Rülzheimer Kaffee und gefülltem Kranz. Die Stunden vergingen, die Grenze war in Sicht Der erste Eindruck regte zum Nachdenken am Der Grenzübergang erfolge reibungslos. Die Fahrt auf der Transitstrecke wurde für viele zum Alptraum. Dringende menschliche Bedürfnisse konnten erst nach der Grenzüberschreitung verrichtet werden. Um 12.30 Uhr waren wir im Hotel "Crystal" angekommen. Nach Entgegennahme der Zimmer stand eine 3 stündige Stadtrundfahrt auf dem Programm. Nach Rückkehr vom gemeinsamen Abendessen begaben wir uns, ohne große Kontrolle der Vorstandschaft auf unsere Zimmer.

Sonntag, 13. März 1988 Turniertag

Mit gemischten Gefühlen fuhren wir nach dem Frühstück zur Deutschlandhalle. Nach Entgegennahme der, für 16 Gardemädchen etwas zu klein geratenen, Garderobe begannen wir mit dem Umkleiden und wurden geschminkt
Ein beeindruckendes Bild war der große Aufmarsch aller Aktiven, die sich auf der Bühne zu einer bunt gemischten Gruppe versammelten. Während der Ansprache von Juryobmann Graf bereitete sich die Startnummer 1 auf ihren Auftritt vor. Da wir eine gute Startnummer (12) gelost hatten, war es uns möglich, die Konkurrenz hinter der Bühne auf Monitoren zu verfolgen. Je näher der Auftritt rückte, desto nervöser wurde die Garde samt Trainerin Karin und Betreuerin Ursel.
Durch unseren gelungenen Aufmarsch bekamen wir ein sicheres Gefühl, das sich auf den ganzen Tanz auswirkte. Unsere Befürchtungen, dass die Musik, wie bei anderen Garden bzw. Tanzpaaren gar nicht oder verkehrt übertragen würde, bestätigte sich glücklicherweise nicht.

Turnierauftritt

Trotz Verletzungen gab jede ihr Bestes, was für uns zu einer einmaligen Wertung von 432 Pkt. führte. Diese Wertung verhalf uns zu einem 6. Platz, wobei uns lediglich 8. Punkte zum "Deutschen Meister" trennten.

Bei der Deutschen Meisterschaft des Gardetanzes war der 6. Platz der größte Erfolg seit Bestehen der Garde. Lautstark wurde wir von unseren Fans zu diesem Erfolg beglückwünscht. Natürlich wurde nach Pfälzer Manier kräftig mit allen Mannen am Abend gefeiert. Für einige wurde die Nacht Iang, was sich In den Fluren des Hotels bemerkbar machte.

Sogar den Berlinern blieb der KGR-Erfolg nicht verborgen. Die Berliner Zeitung (BZ) veröffentlichte einen Bericht mit Foto zweier Gardemädchen.

Der weitere Tag stand zur freien Verfügung, was viele zum Einkaufsbummel nutzten. Am Abend traf man sich zu einem deftigen Abschluss. Trotz später Rückkehr verließen wir unser Hotel am Dienstag pünktlich. Ohne Komplikationen passierten wir die DDR. Die erste Pause in Seesen mit Hausmacher Wurst und Pfälzer Wein war für alle ein köstlicher Genuss. Unser 2. Vorstand Dietrnar Steiner, sorgte auch hier, wie immer auf solchen Fahrten, für das leibliche Wohl der Seniorengarde und Ihren treuen Fans.

Glücklich um 20.00 Uhr trafen wir in der Heimat ein. Ein ganz besonderer Dank unseren Busfahrern Heinz Kerner und Ludwig Zieht die uns sicher und gut nach Hause brachten.